Wie sicher ist Osteuropa? Fallen, Tricks und Sicherheitstipps

Polizeit, Foto: vladispas, bs

Vor einer Reise in den Osten Europas stellt sich für viele Urlauber die Frage nach der Sicherheit an ihrem Urlaubsort. Grundsätzlich gleicht die Sicherheitslage in vielen osteuropäischen Ländern jener in Deutschland. Daher besteht kein Grund, aus Angst auf Städtetrips nach Budapest, Bukarest, Warschau oder eine andere touristische Attraktion zu verzichten. Jedoch empfiehlt es sich, die folgenden Sicherheitstipps zu beherzigen:

Keine unbekannten Personen mitnehmen

Vornehmlich in Ungarn herrscht seit mehreren Jahren ein hoher Migrationsdruck. Daher finden im gesamten Land Verkehrskontrollen statt. Reisen Urlauber mit dem eigenen Pkw oder einem Mietwagen durch Ungarn, verzichten sie darauf, Anhalter mitzunehmen. Das gilt insbesondere für Personen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus.

Im Ernstfall sehen die Polizeibeamten während einer Kontrolle die gebotene Mitfahrgelegenheit als Schleusungsdelikt an. Betroffenen droht eine Haftstrafe.

Taschen und Rucksäcke im Auge behalten

Hauptsächlich in touristisch stark frequentierten Orten steigt in osteuropäischen Städten das Diebstahlrisiko. Taschendiebe lauern ihren Opfern bevorzugt an Plätzen mit großen Menschenmengen auf:

  • Bahnhöfen
  • U-Bahn- und Straßenbahnhaltestellen
  • Märkten
  • Sehenswürdigkeiten
  • Einkaufszentren

Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln behalten Urlauber aus Sicherheitsgründen Handtaschen und Rucksäcke sorgfältig im Auge. Um Wertsachen vor Dieben zu schützen, empfiehlt sich deren Aufbewahrung in versteckt getragenen Brust- oder Bauchtaschen.

Aus Sicherheitsgründen ergibt es Sinn, auf größere Bargeldmengen im Gepäck zu verzichten. In den touristischen Regionen Osteuropas ist das bargeldlose Bezahlen weit verbreitet. Dementsprechend besteht kein Bedarf, mehr als die für den Tag benötigte Menge an Bargeld mitzuführen.

An den Stränden Südosteuropas nehmen insbesondere in der Sommerzeit Fälle von Klein- und Straßenkriminalität mit Gewaltanwendung zu. Daher verzichten Urlauber darauf, Wertgegenstände offen zu zeigen.

Kommt es zu einem bewaffneten Überfall, empfiehlt es sich, Ruhe zu bewahren und den Forderungen Folge zu leisten. Im Anschluss informieren Betroffene die Polizei.

Vorsicht vor Betrügern in Touristenzentren

In vielen touristischen Regionen Ostdeutschlands konzentrieren sich verschiedene Betrugsmaschen auf Urlauber:

Falsche Polizisten

Vornehmlich in Ungarn, Tschechien und Polen kontrollieren vermeintliche Polizisten Touristen und fordern Bußgelder.

Echte Polizeibeamte erkennen Betroffene an einer gut sichtbaren Dienstnummer an der Uniform. Kommt es zu einer gerechtfertigten Bußgeldforderung, erhalten Urlauber eine Quittung. Ob eine sofortige Begleichung in bar erforderlich ist, unterscheidet sich abhängig von Delikt und Land.

Betrug beim Geldwechsel

Neben falschen Polizisten treten in osteuropäischen Touristenzentren häufig Geldwechsler mit betrügerischen Absichten auf.

In Ländern, die bislang nicht dem Euroraum angehören, tauschen Touristen ihr Geld aus Sicherheitsgründen ausschließlich in offiziellen Wechselstuben. Keinesfalls sollten sie Angebote auf der Straße wahrnehmen, die häufig mit einem besseren Wechselkurs werben.

Ebenfalls kommt es vor, dass sich Kriminelle in der Nähe von Geldautomaten aufhalten. Touristen, die Bargeld abheben, bieten die Betrüger das „Zerkleinern“ der Scheine an. Gemeint ist, einen Schein mit hohem Wert in mehrere Geldscheine mit niedrigerem Wert zu wechseln.

Durch ihre Fingerfertigkeit, Falschgeld und andere Tricks bringen die Kriminellen ihre Opfer um einen Großteil des Geldes.

Falsche Notsituationen

Vorrangig in Polen und Tschechien appellieren Kriminelle an das Mitleid von Urlaubern. Betrüger sprechen Passanten an und erzählen eine traurige Geschichte von einem vermeintlichen Überfall oder einer anderen Katastrophe. Das Ziel besteht darin, bei den Opfern Mitgefühl zu erwecken und sie um Geld zu betrügen.

Bei einer gefährlicheren Betrugsmasche simulieren Kriminelle eine Autopanne oder einen Autounfall. Hilfsbereiten Urlaubern droht unter Gewaltandrohung der Diebstahl von Wertsachen oder dem Fahrzeug. Daher ergibt es Sinn, solchen Notfällen skeptisch zu begegnen und im Zweifelsfall die Polizei zu informieren.

Falsche Einladungen

Eine weitere beliebte Betrugsmasche, die häufig in den von Urlaubern frequentierten Partymeilen und -vierteln droht, zielt auf leichtgläubige Nachtschwärmer ab.

Die Betrüger sprechen bevorzugt Touristen an, die allein oder in kleinen Gruppen unterwegs sind. Sie laden ihre „neuen Freunde“ in vermeintliche Top-Bars oder Nachtklubs ein.

Allerdings handelt es sich um zwielichtige Etablissements. Am Ende des Abends bekommen die Gäste horrend hohe Rechnungen präsentiert. Das Geld treiben die Barmitarbeiter rigoros und teils mit Gewaltanwendung ein. Ebenfalls besteht die Gefahr, nach einer Einladung in Bars oder Klubs einem Kreditkartenbetrug zum Opfer zu fallen.

Die dritte Masche funktioniert mit K.-O.-Tropfen. Die Betrüger schalten ihre Opfer außer Gefecht, indem sie ihnen die Betäubungsmittel in einem unbeobachteten Moment ins Getränk mischen. Anschließend folgt der Diebstahl von Geld und Wertsachen.

Falsche Taxis

Hauptsächlich in großen Städten lauern in touristischen Regionen unlizenzierte Taxis auf Touristen. Die Fahrer wählen bevorzugt Umwege, um Urlauber zum Ziel zu bringen. Daraufhin verlangen sie überteuerte Preise. Verweigern Betrugsopfer die Zahlung, kann es zu Gewaltandrohungen kommen.

Einbruch in Fahrzeuge

In mehreren osteuropäischen Tourismusregionen kommt es im Sommer vermehrt zu Autoeinbrüchen und -Fahrzeugdiebstählen. Dem Risiko beugen Urlauber vor, indem sie:

  • den Pkw auf bewachten Parkplätzen abstellen
  • unbeleuchtete und schlecht einsehbare Parkflächen meiden
  • keine Wertsachen im Fahrzeug zurücklassen

Ebenso vermeiden es Touristen, ihren Pkw an Landstraßen abzustellen. Bei Problemen mit dem Fahrzeug empfiehlt es sich, offizielle Werkstätten oder Tankstellen anzusteuern.

Aktuelle Sicherheitshinweise für östliche Reiseländer:

Amt, A. (n.d.-a). Albanien: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Albanien

Amt, A. (n.d.-b). Estland: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Estland

Amt, A. (n.d.-c). Polen: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Polen

Amt, A. (n.d.-d). Rumänien: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Rumänien

Amt, A. (n.d.-e). Slowakei: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zur Slowakei

Amt, A. (n.d.-f). Slowenien: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Slowenien

Amt, A. (n.d.-g). Tschechische Republik: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Tschechien

Amt, A. (n.d.-h). Ungarn: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt.
Auswärtiges Amt zu Ungarn


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