Der inzwischen weltweit bekannte Kruger-Nationalpark im Nordosten von Südafrika ist das größte Wild- und Naturschutzgebiet des Landes. Mit einer Safari durch die facettenreich gestaltete Landschaft erfüllten wir uns und unseren Kindern während unseres Südafrikaurlaubs einen Traum. Dabei legten wir Wert auf eine gute Organisation und einen erfahrenen Guide.
Ausflug ab Hoedspruit: ein Tag im Kruger-Nationalpark
Den zweiten Teil unserer Südafrika Familienreise verbrachten wir in der Nähe der kleinen Ortschaft Hoedspruit in der Khaya Ndlovu Safari Manor Lodge. Rund eine Stunde Fahrzeit trennt sie vom berühmten Krüger-Nationalpark. Wir entschieden uns, einen ganzen Urlaubstag für unsere Safari einzuplanen und buchten dafür einen Private Guide Theo von AfriGuided Safaris.
Das in Hoedspruit ansässige Unternehmen spezialisiert sich auf geführte Touren durch den insgesamt 19.000 Quadratmeter großen Krüger-Nationalpark. Die rund zehnstündigen Safari-Fahrten finden in kleiner Gruppe statt und beginnen direkt am Hotel oder in Hoedspruit.
→ Hier findet ihr die von uns gebuchte Tour durch den Krugerpark
Unser Guide hieß Theo und holte uns in aller Frühe – 04.30 Uhr – in Hoedspruit ab. Nach einer kurzen Begrüßung startete die Fahrt zu einem der insgesamt neun Gates, die in den Krüger-Nationalpark führen. Sie ermöglichen nur während des Tages Zugang zu verschiedenen Teilen des Parkgeländes und befinden sich an der West- und Südseite des Nationalparks.
Wir planten die Safari durch den zentralen Teil des Kruger-Nationalparks. Dementsprechend führte unsere Fahrt zum Orpen-Gate. Abhängig von Witterung und Fahrgeschwindigkeit nimmt die Strecke ab Hoedspruit bis zum Tor zwischen 40 Minuten und einer Stunde in Anspruch. Unsere Gruppe brauchte knapp 60 Minuten, sodass wir etwa 05.30 Uhr am Orpen-Tor des Krüger-Nationalparks ankamen.
Was bietet der Kruger-Nationalpark?
Der Krugerpark liegt in zwei Provinzen: Limpopo und Mpumalanga. Offiziell gilt er erst seit dem Jahr 1926 als Nationalpark. Die Idee, ein Naturschutzgebiet zu errichten, kam Paul Kruger, dem Sohn deutscher Einwanderer, jedoch mehr als 30 Jahre zuvor. 1898 erklärte er das Sabie Game Reserve zum Schutzgebiet für Wildtiere, um nachkommenden Generationen den Anblick der südafrikanischen Fauna zu ermöglichen.
Inzwischen leben im Kruger-Nationalpark Tausende Tiere, darunter:
- 147 Säugetierarten
- 500 Vogelarten
- 114 Reptilienarten
- 49 Fischarten
- 34 Amphibienarten
Ebenso befinden sich auf dem Gelände rund 330 Baumsorten. Einen beeindruckenden Anblick bieten die Baobabs genannten Affenbrotbäume, die eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen.
Wir unternahmen die Safari in der Hoffnung, einen Blick auf die „Big 5“ in ihrer natürlichen Umgebung zu erhaschen. Hierbei handelt es sich um die fünf Tierarten:
- Löwe
- Leopard
- Elefant
- Büffel
- Nashorn
Die Wahrscheinlichkeit, wenigstens ein paar Vertreter der Arten zu sehen, ist groß. Im Kruger-Nationalpark leben laut Parkinformation rund 8.000 Elefanten, 6.000 Nashörner und 1.800 Löwen. Nach Schätzungen von Safari-Anbietern ist der Tierbestand sogar höher. Bis zu 1.000 Leoparden und 27.000 Büffel sollen auf dem Nationalparkgelände beheimatet sein.
Wie läuft ein Tag auf Safari ab?
Abhängig von der Jahreszeit öffnen die Gates zum Kruger-Nationalpark zwischen 05.30 und 06.00 Uhr. Im aus unserer Sicht Frühsommer – Mai, Juni, Juli – startet die Schließzeit bereits 17.30 Uhr. Bis 18.30 Uhr öffnet der Park in den zwischen November bis Februar. In der restlichen Zeit schließen die Tore 18.00 Uhr.
Als wir am Orpen-Gate ankamen, erhielten wir von unserem Guide ein heißes Getränk, um uns für den Tag zu stärken. Da der Eintrittspreis für den Zugang zum Nationalpark in unserem Buchungspreis enthalten war, drohte keine lange Wartezeit vor dem Einlass.
Ein elefantensicherer Zaun umgibt den gesamten Krüger-Nationalpark. Erst nach Durchfahrt eines Gates genießen Besucher den unverstellten Blick in die südafrikanische Natur. Als wir im offenen Safarifahrzeug ins Zentrum des Parks fuhren, sahen wir bei Sonnenaufgang der afrikanischen Savanne beim Erwachen zu.
Die „Pirschfahrt“ durch den Nationalpark führt über gehärtete Wege sowie naturbelassene Strecken. Alle Straßen sind gut zugänglich. Dennoch kam es während unseres Besuchs vor, dass wir holprige Bereiche passierten. Für uns und den Nachwuchs bedeutete das trotz der Gurte im Fahrzeug: Gut festhalten. Unser erfahrener Guide kannte jedoch die Gegend und die besten Routen.
Die Fahrt über das weitläufige Nationalparkgelände dauerte zunächst bis zur Mittagszeit. Während wir im offenen Wagen den Rundumblick in die Natur genossen, machte unser Guide uns auf einzelne Tiere und ganze Herden aufmerksam. Auf den weiten Ebenen und an den Wasserlöchern stehen die Chancen gut, Antilopen, Zebras und Giraffen zu erspähen.
Als die Safari am frühen Morgen startete, trugen wir und die Kinder Pullover oder eine warme Jacke. Aus den wärmenden Sachen schälten wir uns im Laufe des Tages heraus. Abhängig von der Jahreszeit klettern die Temperaturen tagsüber im Krüger-Nationalpark auf 26 bis über 30 Grad Celsius.
Für Familien lohnt sich ein Besuch im Park in den afrikanischen Wintermonaten – zwischen Juni und August. Während dieser Zeit drohen keine Niederschläge wie in der Regenzeit und die Tageshöchstwerte liegen bei 26 Grad Celsius.
Für südafrikanische Verhältnisse sind Temperaturen unter 30 Grad angenehm. Im offenen Safarifahrzeug kamen wir jedoch stark ins Schwitzen. Um uns vor der Sonne zu schützen, gehörten Sonnencreme, Sonnenbrille und Sonnenhut zu unserem Tagesoutfit. Von unserem Guide erhielten wir zudem regelmäßig Wasserflaschen, sodass wir uns erfrischen konnten. Toilettenpausen fanden im Krüger-Nationalpark in ausgewiesenen Sicherheitsbereichen statt.
Der Safari am Vormittag schloss sich während unseres Ausflugs eine entspannende Mittagspause an. Anschließend fuhren wir erneut im gemächlichen Tempo über das Parkgelände. Zu den Höhepunkten der Tour zählte unsere Begegnung mit gefährlichen Elefanten.
Einer der imposanten Schwergewichte machten Anstalten, auf unser Auto zuzukommen. Während der Paarungszeit fühlen sich die Tiere von den Besuchern gestörrt, sodass Scheinangriffe vorkommen können. Trotz des spektakulären Anblicks wütender Elefanten überwog bei uns jedoch die Faszination.
Neben den Dickhäutern bekamen wir auf unserer Fahrt den Großteil der „Big 5“ zu Gesicht. Leider sahen wir keinen Leoparden. Wir trösteten uns mit dem Wissen, dass die gefleckten Raubkatzen scheu und Meister der Tarnung sind. Daher kommt es einem Lottogewinn gleich, sie in freier Wildbahn zu erblicken.
Insgesamt machten wir mehr als 45 Tiersichtungen. Bei einigen blieb uns ausreichend Zeit, um sie mit Kamera oder Smartphone festzuhalten. Bei anderen brauchten wir ein gutes Auge, um versteckte oder weit von unserem Wagen entfernte Tiere zu bemerken. Nach rund acht Stunden endete schließlich der Ausflug und unser Tourguide brachte uns zurück nach Hoedspruit.